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FREUNDE ABRAHAMS

"Religion verpflichtet zur Offenheit!"
(Manfred Görg)

Die wissenschaftlich fundierte Beschäftigung mit Religionsgeschichte kann Wege aufzeigen zu gegenseitigem Verständnis, zu Achtung voreinander zwischen Juden, Christen, Muslimen und allen Menschen.

Die FREUNDE ABRAHAMS - Gesellschaft für religionsgeschichtliche Forschung und interreligiösen Dialog trägt Wissen aus akademischer Forschungsarbeit über den universitären Rahmen hinaus in die Öffentlichkeit.

Im Alten Ägypten und in Palästina/Israel, wo die Religionen später ihre jeweils eigenen Wege einschlugen, legen wir die gemeinsamen Wurzeln unserer Glaubensvorstellungen frei.

Die Gestalt Abrahams als Stammvater und Wegbereiter des Glaubens an den einen und einzigen Gott verstehen wir als Hoffnungsträger für alle, die sich um identitätswahrende Begegnung auf interreligiöser Ebene bemühen.

So spannen wir den Bogen von der Geschichte bis zu aktuellen Fragen der Gegenwart, vom Alten Orient bis zum Alltagsgeschehen im Deutschland des 21. Jahrhunderts. 


MANFRED GÖRG (1938-2012) war Professor für Altes Testament, Ägyptologe und katholischer Priester. An seinem Lehrstuhl an der Ludwig-Maximilians-Universität München gründete er im Herbst 2001 zusammen mit seinen damaligen Assistenten Stefan Jakob Wimmer und Georg Gafus sowie weiteren Mitarbeiter*innen und Weggefährt*innen die Gesellschaft Freunde Abrahams.


Zu den VERANSTALTUNGEN der Freunde Abrahams


Zu den PUBLIKATIONEN der Freunde Abrahams
Abrahams Post. Infoblatt
Blätter Abrahams. Beiträge zu religionsgeschichtlicher Forschung und interreligiösem Dialog


KOOPERATIONEN

Die Freunde Abrahams sind vertreten im Rat der Religionen München, im Haus der Kulturen und Religionen München, im Münchner Bündnis für Toleranz, Demokratie und Rechtsstaat und im OrganisatoreInnenteam der Nymphenburger Gespräche.


Sie wurden ausgezeichnet mit dem IDIZEM-Dialogpreis 2006, mit dem Förderpreis Münchner Lichtblicke der Landeshauptstadt München und der Lichterkette e.V. 2006 und mit dem Bürgerpreis des Bayerischen Landtags 2017.


Im Dreijahresrhythmus vergeben die Freunde Abrahams den Manfred-Görg-Preis für religionsgeschichtliche Forschung und interreligiösen Dialog.


POSITIONEN


Religion gegen Resignation

Resignation ist kein Bestandteil von Religion. Resignation ist ein Gegenteil von Religion. Religion kann gar nicht ohne Hoffnung, ohne Liebe und ohne Glauben. Den Religionen kann die Kraft nicht ausgehen, denn sie sitzen an der Quelle.

Religionen können gar nicht zweck- und gewinnorientiert denken, Aufwand und Ertrag gegeneinander abwägen und erklären: Wenn ich hier investiere, will ich ein Ergebnis sehen. Religionen haben keine Aktienkurse. Und kennen keine Obergenzen. Religionen fragen nicht, was es uns bringt, Menschen in Not aufzunehmen. Religionen errichten keine Schutzmauern. Religionen - so ähnlich hat es Manfred Görg einmal formuliert - verpflichten zur Offenheit. Religionen haben einfach den längeren Atem.

Deshalb profitiert eine Gesellschaft, auch ein säkularer Staat, davon, wenn es den Religionen gut geht. So wie umgekehrt die Religionen darauf achten sollten, dass es dem säkularen Staat gut geht, der als einziger in der Lage ist, ihre Freiheit zu garantieren.

Stefan Jakob Wimmer (2017)

Entwaffnender Glaube

'Mit meinem Gott überspringe ich Mauern', so lautet ein gern zitiertes Psalmwort (Ps 18,30), das im Bild ein Festhalten an Gott signalisiert und eine Gewissheit widerspiegelt, die mit bloßer Vernunft nicht zu bewerkstelligen ist. Dies ist der 'entwaffnende Glaube', ein 'Sich-Festmachen in Gott', wie die Bibel den Glauben nennt, der ohne Zutrauen in militärische Kraftmeierei oder hartnäckige Sicherungsattitüden oder auch selbstgerechten Friedensaktivismus auskommt, der an die Stelle der risikoreichen Aufrüstung das Umschmieden der Waffen in Werkzeuge des Alltags und der aufbauenden Lebensführung setzt. Ein 'entwaffnender Glaube' an Gott als Stifter des Lebens, der Menschlichkeit und Gewaltlosigkeit.

Um der Zukunft willen müssen neben der Unterstützung des Widerstands gegen den Terror Wege der Wirtschaftlichen und kulturellen Annäherung probierrt werden, die von nachhaltiger Solidarität mit eine geschundenen Volk geprägt sein müssen. Der 'entwaffnende Glaube' ist keine aus Verlegenheit oder Versagen geborene Empfehlung einer Illusion, sondern das Markenzeichen religiösen Vertrauens auf den Schöpfer, der uns alle, so genannte Freunde und so genannte Feinde, ins Leben gerufen hat. Er erinnert uns daran, dass es eben nur diese eine Welt und dieses eine Leben gibt, an dem alle zur Teilhabe ebrechtigt und erwünscht sind.

Manfred Görg (2008)

Bürgerpreis 2017: "Mein Glaube. Dein Glaube. Kein Glaube. - Unser Land!"
Die Freunde Abrahams wurden mit dem Bürgerpreis des Bayerischen Landtags 2017 ausgezeichnet

(aus: ABRAHAMS POST 32.2017/18)

Münchner Lichtblicke
(aus: ABRAHAMS POST 2007)



"Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben."

(Goethe, West-östlicher Divan)