Willkommen!
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ISRAEL / PALÄSTINA

Es wird keinen Frieden für Israel geben ohne Freiheit für die Palästinenser,
und es wird keine Freiheit für die Palästinenser geben ohne Frieden für Israel.

Israel, Palästina, Kanaan, das Heilige Land hat viele Namen und viele Gesichter - mehr, wie es scheint, als das kleine Land zwischen Jordan und Mittelmehr zu verkraften vermag. Dabei steckt gerade in der Vielfalt seiner Menschen, ihrer Kulturen, Religionen und Sprachen jener Reichtum, der das Land seit biblischen Zeiten so besonders auszeichnet.


Seit ich 1981 im Rahmen eines Schüleraustausches zum ersten Mal nach JERUSALEM kam, haben mich die Stadt und das Land nicht mehr losgelassen. Ich habe sieben Jahre an der Hebräischen Universität auf dem Skopusberg studiert und dort promoviert, wurde freundlich aufgenommen in der israelischen Gesellschaft, wohnte im Armenischen Viertel der Altstadt und empfand mich als Bestandteil des Mikrokosmos Jerusalem. Es waren die wertvollsten Jahre meiner Biographie. 

Meine erste Ehe, mit einer Palästinenserin aus Nablus, hat die Verbundenheit mit der palästinensischen Seite der Medaille vertieft. Seitdem sitze ich nicht etwa zwischen zwei Stühlen, sondern gleichzeitig mit auf beiden Stühlen - was ein seelischer Drahtseilakt sein kann.

Ich arbeite in der Archäologie sowie als Fachreferent für Hebraica der Bayerischen Staatsbibliothek eng und gerne mit israelischen KollegInnen zusammen. Sie bringen i.d.R. sehr viel mehr Kenntnis und Verständnis für die Komplexität des Konflikts auf, als das hier in Deutschland von jenen zu erleben ist, die sich besonders laut dazu zu Wort melden.

Lesen Sie dazu:

Frieden und Freiheit für Israel und Palästina
Es liegt auch an uns, den Teufelskreis zu brechen

Blätter Abrahams 22, 2022, S. 187-94


AKTUELL:

7. Oktober 2023 und der Gaza-Krieg
Eine Handreichung zum Verständnis und Empfehlung zum Umgang mit den Auswirkungen in München für Schulen, Verwaltung, Gemeinden

1. Version 02/2024

und dazu eine Stellungnahme von Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland:

"(...) In Ihrem Beitrag spiegelt sich Ihre Wertschätzung für jeden Menschen ohne Unterschied der Herkunft, der Religion, oder der Kultur wider. (...) Mit Ihrer Arbeit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Einordnung der Situation in Nahost und tragen zum Abbau von Vorurteilen sowie zur Sensibilisierung gegen den wiederaufgeflammten Antisemitismus bei. (...)"


"Ich sitze auf zwei Stühlen"
Süddeutsche Zeitung 2./3.12.2023



Und kommen Sie doch mit!

Abrahams Stadt und Land
Erkundungen in Israel/Palästina

27. Okt. - 5. Nov. 2023

Die Reise kann aufgrund des Krieges im Heiligen Land nicht stattfinden.
Sie soll nach Möglichkeit auf 2024 verschoben werden; ein Termin kann aktuell nicht benannt werden.

Die FREUNDE ABRAHAMS, Gesellschaft für religionsgeschichtliche Forschung und inter-religiösen Dialog, nehmen die neue Städtepartnerschaft zwischen München und Beer-Scheva zum Anlass, die Stadt und das Land zu besuchen. Wir wollen dort Stätten und Menschen aus den Religionen begegnen, die sich, auf je eigene Weise, auf Abraham berufen. Das sind vor allem Juden, Christen und Muslime, aber auch Samaritaner, Drusen und Bahá'ís.
Das Programm richtet sich an Teilnehmer*innen, die das Land bereits kennen ebenso wie an solche, die es zum ersten Mal besuchen möchten. Zwangsläufig wird der moderne Konflikt im Land Thema sein, er steht aber bewusst nicht im Mittelpunkt dieser Reise. Wir reisen nicht, um andere vor Ort zu belehren, sondern um verstehen und spüren zu lernen.
Die Reise wird geleitet von Prof. Wimmer, der lange in Jerusalem gelebt und studiert hat und an verschiedenen Ausgrabungen beteiligt war. – Mitgliedschaft bei den Freunden Abrahams ist keine Voraussetzung, Mitglieder werden aber ggf. bei Überbuchung bevorzugt.

Die vollständige Ausschreibung finden Sie hier!

Veranstalter: Freunde Abrahams e.V.


STELLUNGNAHMEN/BERICHTE:


7. Oktober 2023 und der Gaza-Krieg
Eine Handreichung zum Verständnis und Empfehlung zum Umgang mit den Auswirkungen in München für Schulen, Verwaltung, Gemeinden

1. Version 02/2024

Seid Menschen!
(Editorial der ABRAHAMS POST 44.2024)

From the River to the Sea
(aus: ABRAHAMS POST 44.2024)

Zum Hamas-Krieg
(SJW, 8.10.2023)

75 Jahre Staat Israel und die Nakba der Palästinenser
Ja, ich bin parteiisch!

Der Nahostkonflikt ist Teil meiner eigenen Biographie. Anders als Viele, die sich oft sehr apodiktisch dazu zu Wort melden und ihre Sicht der Dinge als die einzig gültige durchsetzen möchten, wurde ich mit beiden Seiten von innen her vertraut und kenne die Perspektiven der einen so gut wie die der anderen. Ich sitze nicht „zwischen zwei Stühlen“, wie mir oft gesagt wird – ich sitze auf beiden Stühlen mit drauf, was noch erheblich schwieriger sein kann.

Wann immer ich mich zum Nahostkonflikt äußere, riskiere ich von der einen oder anderen Seite beschuldigt zu werden, offen oder (was noch schlimmer ist) hintenherum. Da heißt es, ich stünde doch wohl, da ich an der Hebräischen Universität studiert und promoviert habe, fließend Hebräisch spreche und in Projekte mit israelischen Institutionen eingebunden bin, klar auf Seiten der „Zionisten“. Dass ich im Titel dieses Beitrags zuerst vom „Staat Israel“ schreibe, sei doch wieder ein Indiz dafür. Ich sei also somit indirekt mitverantwortlich für das anhaltende Leid der Palästinenser. Gleichzeitig heißt es, da ich mit einer Palästinenserin verheiratet war, die die Mutter meiner Kinder ist, mich gerne in arabischen Ländern aufhalte und enge Beziehungen dorthin pflege, stünde ich doch wohl auf Seiten der Palästinenser. Dass ich im Titel dieses Beitrag von der „Nakba der Palästinenser“ schreibe, sei doch wieder ein Indiz dafür. Ich sei also mitverantwortlich für die anhaltende existentielle Bedrohung Israels.

Auf welcher Seite also stehe ich? Möchte ich „unparteiisch“ sein, etwa weil ich meine, dass wer weder Jude noch Araber, weder Israeli noch Palästinenser ist, sich nicht einmischen sollte in deren Konflikt? Und dass wir als Deutsche allen Grund hätten, uns zurückzuhalten? Ich meine tatsächlich, dass wer nicht, wie jüdische Israelis, in einem Staat lebt, dessen Existenz von vielen nicht anerkannt, ganz offen in Frage gestellt und bedroht wird, und zu deren Alltag die Erfahrung allgegenwärtigen Terrors und von Raketenangriffen gehört, nicht wirklich beurteilen kann, wie damit umzugehen ist und sich mit dem Verurteilen dessen, was man selber anders machen würde, zurückhalten sollte. Und ich meine tatsächlich, dass wer nicht, wie die Palästinenser, sein Leben unter Besatzung zubringt, denen elementare Grundrechte vorenthalten werden, und zu deren Alltag die Erfahrung von Diskriminierung, von allgegenwärtiger Willkür und Gewalt von Soldaten und Siedlern gehört, manchmal auch von Bombardierungen aus der Luft, nicht wirklich beurteilen kann, wie damit umzugehen ist und sich mit dem Verurteilen dessen, was man selber anders machen würde, zurückhalten sollte. Und ich meine tatsächlich, dass wir als Deutsche eine ganz besondere Verantwortung tragen für das, was Juden von Deutschen in unaussprechlichem Ausmaß angetan wurde. Und indirekt auch für das Unrecht, das, auch in der Konsequenz dessen, den Palästinensern angetan wurde und wird.

Aber „unparteiisch“ möchte ich nicht sein. Ich ergreife entschieden Partei, möchte mich leidenschaftlich einsetzen für eine Seite, deren Ziele und Hoffnungen mit vertreten – und ebenso leidenschaftlich die andere Seite anprangern, die für so viel Leid verantwortlich ist, das schon verursacht wurde, das gegenwärtig verursacht wird und das – leider – noch verursacht werden wird.

Der israelische Unabhängigkeitstag wird nach dem jüdischen Kalender gefeiert, das Datum war der 5. Ijar 5708; dieses Jahr fiel der Tag auf den 26. April. Am Vortrag wird traditionell der Tag des Gedenkens an die israelischen Opfer des Konflikts begangen. Schon seit Jahren wird aber auch alljährlich eine gemeinsame Gedenkveranstaltung organisiert. Dieses Jahr fand sie am 24. April in Tel Aviv statt. Mehrere Tausend Angehörige von Opfern – Israelis und Palästinenser gleichermaßen – kamen zusammen. Gemeinsam trauerten sie um ihre Angehörigen. Und gemeinsam forderten sie, dass nicht noch mehr Opfer folgen sollten.

Ich stehe auf ihrer Seite.

Die Organisatoren, zwei Gruppierungen, die sich „Kämpfer für den Frieden“ und „Elternkreis – Familienforum“ nennen, mussten dafür erneut, dieses Jahr besonders heftig, gegen Widerstände der Behörden ankämpfen. Palästinenser benötigen eine Erlaubnis, um jenseits der Sperranlagen zu gelangen, die ihre Autonomiegebiete umgeben und zerteilen. Nur durch Entscheid des israelischen Obersten Gerichts konnte ihnen die Teilnahme ermöglicht werden – gegen den Widerstand der israelischen Regierung, die das Zusammenkommen verbieten wollte. Sie müssen sich aber auch zuhause gegen Unverständnis und Vorwürfe hinwegsetzen, dass sie den 'geheiligten Widerstand' untergraben, der mit allen Mitteln fortgeführt werden müsse. Den israelischen Teilnehmern wird zuhause vorgeworfen, sie machten mit einem 'den Nazis vergleichbaren Feind' gemeinsame Sache.

Die renommierte israelische Tageszeitung Haaretz schrieb dazu: „Die Gesichter der Teilnehmenden zeigten deutlich ihre Empathie – nicht für sich selber, denn nach Jahren von Hetze, Drohungen und Erniedrigung brauchen sie keine mehr – sondern für die andere Seite. Die Juden fordern Empathie von ihrem eigenen Volk für die Palästinenser, und die Palästinenser fordern sie für die Juden. Diese ganze Zeremonie erfordert Empathie, nicht im oberflächlichen Sinne von warmherzigen Gefühlen, sondern im authentischen, tieferen und echt subversiven Sinne des Wortes: Empathie, deren Ziel die Fähigkeit ist, sich selbst in die Schuhe von jemand anderem zu begeben.“ (Haaretz wurde noch vor dem Staat Israel gegründet und galt Jahrzehnte lang als die angesehene Qualitätszeitung, vergleichbar SZ und FAZ in einem, ein Aushängeschild des Landes. Heute wird sie von manchen, ganz besonders in der jüdischen Diaspora, als geradezu linksradikal stigmatisiert – selbst in München ist einem prominenten Journalisten von Haaretz „Antisemitismus“ vorgeworfen worden. Nicht, weil das Medium sehr viel linker geworden wäre, sondern weil die israelische Gesellschaft sehr viel rechter geworden ist.)

Ich möchte auf der Seite von Israelis und Palästinensern stehen, die auch die Perspektive der anderen gelten lassen, die weder den Terror der einen noch die Besatzung der anderen verharmlosen und die die Freiheit und Sicherheit beider Völker meinen, wenn sie von der erhofften Lösung des Konflikts sprechen. Ich stehe entschieden nicht auf der Seite derer, die alle Schuld auf der anderen Seite suchen. Nicht auf der Seite von Netanjahu und von „Hamas“; nicht auf der Seite von Muslimen, die Hass und Gewalt gegen Juden propagieren und das als vermeintlich „islamisch“ darstellen; und nicht auf der Seite derer, die pauschal Palästinenser (oder Araber oder Muslime) als Terroristen verdächtigen, ihnen ihre vollen Rechte als Volk absprechen; und auch nicht auf der Seite solcher, die ihre Religion, politische Interessen oder sogar den Antisemitismusvorwurf instrumentalisieren, um eine der beiden Seiten der Medaille auszublenden.

Als ich vor wenigen Wochen wieder in Jerusalem war, eingeladen von meiner Hebräischen Universität, waren im Flur des Hotels philosophische Weisheiten ausgehängt. Darunter ein Spruch des US-Amerikaners Zig Ziglar: „Das Leben ist ein Echo. Was du aussendest, kommt zurück. Was du sähst, erntest du. Was du gibst, bekommst du. Was du in anderen siehst, existiert in dir selbst!“

(13.6.2023)

Zeitenwende auch in Israel?

Als der neue israelische Minister Itamar Ben-Gvir am Morgen des 3. Januar 2023 den Tempelberg besuchte, wie er sich ausdrückte – das heißt, den Haram asch-Scharif betrat, die drittheiligste Stätte der Muslime weltweit seit 14 Jahrhunderten –, spazierte ich gerade mit meinen Kindern durch die Gassen der Altstadt und an der Westmauer des Tempelbergs, der so genannten Klagemauer, vorbei – der heiligsten Stätte für Juden weltweit, seit 21 Jahrhunderten. Was währenddessen geschah, war unerwartet: es geschah nichts. Meine Frau meldete sich aus München, voller Sorge, ob wir hoffent¬lich nicht in Gefahr wären, die Medien seien voller Befürchtungen um Aus¬schreitungen und eine bevorstehende Explosion der Lage. Vor Ort verbrachten wir diesen und die nächsten Tage wie geplant und ohne Einschränkungen in Israel und in palästinen¬sischen Gebieten – von besonderen Spannungen bekamen wir nichts mit.

Ja, das war unerwartet – denn ich hätte selbst gewettet, dass die bewusste Provo-kation des notorisch provokanten, rechtsextremen Rassisten und Terrorsympa¬thi-santen, der jetzt offiziell mit der „inneren Sicherheit“ im Land betraut worden ist, nicht unbeantwortet bleiben würde. Dass Hamas aus dem Gazastreifen über Nacht gewiss wieder Raketen auf israelisches Gebiet abfeuern würde, vorgeblich „zur Ver-tei¬di¬gung von Al-Aqsa“, so wie das zuletzt 2021 geschah, und, erwartungsgemäß, verheerende Folgen vor allem für die Bevölkerung in Gaza zur Konsequenz hatte. Ich irrte mich, denn abgesehen von einem einzigen Geschoss, das noch vor der Grenze im Gazastreifen selbst landete, geschah nichts. Ich hätte weiter gewettet, dass am folgenden Freitag bei den Gebeten in der Al-Aqsa-Moschee zum „Wider¬stand“ aufgerufen werden würde und es nach dem Gebet wieder zu Steinwürfen auf jüdische Betende an der Klagemauer und in der Folge zu Gefechten mit Tränengas und womöglich Schlimmerem auf dem Haram asch-Scharif und darüber hinaus kommen würde. Das Muster ist bekannt und wiederholt sich wieder und wieder. Doch diesmal geschah auch das nicht. Ich hatte mich weiter geirrt. Der Funke, den Ben-Gvir zweifellos gezielt versprüht hatte, zündete diesmal nicht. Dieser Punkt geht eindrucksvoll an die Palästinenser.

Doch die Ende Dezember 2022 gebildete neue Regierung um Benjamin Netanjahu wird womöglich noch den Nahen Osten verändern. Den Staat Israel hat sie schon verändert. Als dieser Staat vor 75 Jahren von David Ben-Gurion von der dann viele Jahre lang staatstragenden Arbeitspartei proklamiert wurde, auf Grundlage der UN-Resolution 181 zur Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat, mit einem Corpus Separatum unter internationaler Verwaltung um Jerusalem und Betlehem, war in der Unabhängigkeitserklärung festgeschrieben: „Der Staat Israel (…) wird allen seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen und den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen treu bleiben.“ Da sich der jüdische Staat bis heute keine Verfas-sung gab, kam dieser Unabhängigkeitserklärung immer das Gewicht eines Grund-gesetzes zu. Bis 2018 die damalige Regierung Netanjahu ein neues, so genanntes „Grundgesetz: Israel – der Nationalstaat des jüdischen Volkes“ unter dem heftigen Protest weiter Teile der Bevölkerung verabschieden ließ, in dem unter anderem erklärt wird, dass „die Verwirklichung nationaler Selbstbestimmung im Staat Israel einzig dem jüdischen Volk“ vorbehalten bleibt. Schon damit war der Staat Israel nicht mehr der, der 1948 gegründet worden war. Die Arbeitspartei ist in¬zwischen marginalisiert, das Sagen im Land haben schon lange Rechte, Rechts¬popu¬listen und jetzt auch Rechtsextremisten. Die neue Regierung hat in ihrer Koaliti¬ons-vereinbarung festgehalten, dass allein dem jüdischen Volk das exklusive und voll-stän¬dige Recht auf alle Gebiete des Landes(!) Israel zustünde – was völker-rechtswidrig auch die Gebiete der Palästinenser einschließt, die der Staat Israel besetzt hält.

Das haben auch all jene mitzuverantworten, die seit Jahrzehnten schon die Politik Netanjahus nach außen verteidigt haben – gegen die zunehmend verzweifelten Proteste aus der israelischen Zivilgesellschaft, gegen alle internationalen Stimmen, die um die Rechte der Palästinenser und um die Sicherheit Israels bemüht waren. Die wieder und wieder jede Grenzüberschreitung gegen Moral, Völkerrecht und Menschrechte hinzunehmen verlangten, andernfalls ein Verdacht auf „israel-bezogenen Antisemitismus“ im Raum stünde – anstatt Antisemitismus wirklich wirk-sam da zu bekämpfen, wo er stattfindet. Deren Erklärungen, wie entsetzlich die Beteiligung der Rechtsextremisten an der israelischen Regierung nun sei, die man sich so nie hätte vorstellen können oder wollen, helfen jetzt nicht mehr. Aber den-noch wären jetzt jüdische Stimmen, die sich offen und laut gegen den Missbrauch ihrer Religion für politischen Extremismus aussprechen, so sehr wichtig – auch für den Kampf gegen jeden Antisemitismus.

Welche Auswirkungen das alles weiter für den jüdischen Staat, für das Land Israel, das zugleich auch Palästina heißt, für den Nahen Osten und womöglich noch weit darüber hinaus haben wird, mögen die Propheten wissen. Sie haben jedenfalls schon in der Hebräischen Bibel festgehalten, dass die Herrschaft über das Land nur dann von Gott zugesagt ist, wenn sie auf Gerechtigkeit und Frieden basiert (Jes 32,15-20; Sach 4,1-6; 8,16; Ps 85 u. v. a.). Wir planen ganz bewusst, das Land Abrahams noch in diesem Jahr zu bereisen (siehe Ankündigung). Vielleicht werden besorg¬te Men-schen, die in Deutschland die Medien verfolgen, uns davon abraten wollen und meinen, wir begäben uns womöglich in Gefahr. Und vielleicht werden wir im Herbst, so Gott will, eine besonders wertvolle Reise erleben, ohne Einschrän¬kungen, und von beson¬deren Spannungen nichts mitbekommen.

Wenn ich heute wetten würde, dass eine unheilvolle Zeitenwende in Israel ihren Lauf nimmt, während die so genannte westliche Welt weiterhin ihre eigenen Werte dort nicht aktiv verteidigt, dann irre ich mich vielleicht wieder. Ich hoffe es.

(aus ABRAHAMS POST 42.2023)

Felix Höflmayer, Stefan Jakob Wimmer
Ägyptischer "Lohnzettel" schreibt Geschichte des Vorderen Orients neu
Ein auf einer jüngst gefundenen Scherbe befindlicher Verwaltungstext zeigt, dass Ägyptens Einfluss größer war als bisher angenommen

(Der Standard, Archäologieblog 30.11.2023)

Stellungnahme der Freunde Abrahams zu den Terroranschlägen in Jerusalem
(SJW, 28.1.2023; ABRAHAMS POST 42.2023)

Stellungnahme zur JERUSALEM DECLARATION ON ANTISEMITISM und zu "BDS"
(SJW, Mai 2022)

Jerusalem Declaration on Antisemitism
(aus: ABRAHAMS POST 39.2021/22)

Beerscheva: Abrahams Partnerstadt
(aus: ABRAHAMS POST 39.2021)

Weltoffenheit
(aus: ABRAHAMS POST 38.2021)

"Abraham Accord" ?!
Zu den neuen Abkommen im Nahen Osten

(aus: ABRAHAMS POST 38.2021)

Donald löst den Nahostkonflikt
(aus: ABRAHAMS POST 36.2020)

Zum 70. Geburtstag des Staates Israel:
"Grundlage für Frieden ist, die Realität anzuerkennen." (Benjamin Netanjahu)
oder: Wer Jerusalem für sich allein beansprucht, wird Jerusalem nicht gerecht

(aus: ABRAHAMS POST 32/2018)

Geschwister, nicht Feinde! Muslime gegen Antisemitismus
(aus: Münchner Kirchenzeitung 03/2015)

Am Grab Abrahams
(aus: ABRAHAMS POST 2007/08)

Briefe aus Israel
(aus: ABRAHAMS POST 2006/07)

"Zwei Berge können sich nicht treffen"
Abrahamische Begegnung im Terebinthental
(aus: ABRAHAMS POST 2006/07)

Fundamentalisten für Frieden!
(aus: ABRAHAMS POST 2006/07)

Wir sind Goliat!
(aus: ABRAHAMS POST 2006)

Von Philistern früher und heute
(aus: ABRAHAMS POST 2005/06)

Wenn Fußball König wäre...
(aus: ABRAHAMS POST 2004/05)

Kein guter Zaun
(aus: ABRAHAMS POST 2003/04)

Zerreißproben
(aus ABRAHAMS POST 2002/03)


PUBLIKATIONEN (Auswahl):

מזולצבאך עד תל אביב
Von Sulzbach bis Tel Aviv
Hebräische Neuerwerbungen aus 50 Jahren  1965-2015

Schatzkammerausstellung in der Bayerischen Staatsbibliothek in Kooperation mit dem Generalkonsulat des Staates Israel in München

von Stefan Jakob Wimmer mit einem Beitrag von Michael Brennner und unter Mithilfe von Rabbiner Steven Langnas

München 2015 (dts. und hebr.)








There will be no Peace for Israel without Freedom for the Palestinians – and there will be no Freedom for the Palestinians without Peace for Israel. It’s onto each of us, to break the vicious circle!,
illuminatio/svjetionik/almanar 3, Sarajevo 2022/1, 220-241 (Engl./Bosnian)

dts.:
Frieden und Freiheit für Israel und Palästina
Es liegt auch an uns, den Teufelskreis zu brechen

Blätter Abrahams 22, 2022, 187-94




"Wenn Ihr wollt, ist es kein Märchen! -
Wenn Ihr aber nicht wollt, so ist und bleibt es ein Märchen ..."

(Theodor Herzl)